Der Wandel in der Automobilbranche hin zu alternativen Antriebstechnologien und die herausfordernde geopolitische Situation stellen Fahrzeughersteller und Zulieferer vor große Herausforderungen. Effiziente und vernetzte Prozesse sind heute und zukünftig entscheidende Erfolgsfaktoren. REHAU Automotive stellte deshalb die gesamte Wertschöpfungskette unter die gemeinsame Führung von COO Michael Colberg.
Seit Januar 2022 ist REHAU Automotive ein eigenständiger Teilkonzern der REHAU Group. Im Februar führte der Automobilzulieferer Entwicklung, Supply Chain Management, Qualität und Produktion unter Führung von Michael Colberg, COO REHAU Automotive, zusammen. Colberg verantwortet damit die gesamte Wertschöpfungskette des Spezialisten für lackierte und funktionale Polymersysteme. „Mit der Integration der Entwicklung schaffen wir eine noch engere Verzahnung zwischen den Bereichen. Durch diesen Schritt legen wir bereits in einer sehr frühen Phase den Grundstein für eine effiziente und synchronisierte Wertschöpfungskette“, erklärt der 58-Jährige die Vorteile, die sich durch die strukturellen Veränderungen ergeben. Seit Februar 2020 verantwortet Colberg das operative Automotive-Geschäft.
Automobilhersteller fordern höchste Qualität und volle Flexibilität zu besten Kosten. „Wir haben die beiden zurückliegenden schwierigen Jahre genutzt, um uns fit für die Zukunft zu machen“, erklärt der COO. Den Fokus legte das Unternehmen dabei vor allem auch auf die Produktion. Im niederbayerischen Viechtach investiert das Unternehmen momentan beispielsweise in ein durchgängiges, synchrones Fertigungssystem. Dieses ermöglicht REHAU Automotive zukünftig nicht nur mehr Flexibilität, um auf Kundenanfragen zu reagieren; die Prozesse im Werk werden zudem schlanker. Im zweiten süddeutschen Werk in Feuchtwangen entsteht gerade die sogenannte Smart Factory. „Wir nutzen intelligente Automatisierung mit einer durchgängigen Digitalisierung, um eine vernetzte und vollflexible und damit hocheffiziente Fabrik zu schaffen“, so Colberg. Neue, globale Standards kreiert der Automobilzulieferer in seinem niedersächsischen Werk in Brake. Dank einer Fließlinie soll künftig maximale Flexibilität bei Stückzahl und Varianz ermöglichen. Und im tschechischen Werk Moravska Trebova errichtet das Unternehmen aktuell das modernste, vollintegrierte Fertigungssystem für lackierte Anbauteile mittlerer Größe. „Hier laufen Bauteile zukünftig gemäß „One Piece Flow“ direkt aus dem Spritzgießen in die Kabinenlackstraße und von dort in die Montage. So kann die Gesamtdurchlaufzeit in der Fertigung von bisher Tagen auf wenige Stunden reduziert werden.
„Damit diese Projekte gelingen, müssen alle Disziplinen Hand in Hand in einem Team arbeiten – von der Entwicklung über unsere Zulieferer bis zu unserer Produktion“, so Colberg, der dank der gemeinsamen Führung über den gesamten Wertschöpfungsprozess hinweg dafür Sorge trägt.
Michael Colberg
COO REHAU Automotive